Brexit dürfte Metall- und Elektroindustrie schwer treffen
5. August 2020
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5. August 2020
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Die bayerische Metall- und Elektroindustrie rechnet im Fall eines harten Brexits mit einem deutlichen Konjunkturrückgang in der Branche. In einer aktuellen Umfrage der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) gaben knapp 37 Prozent der befragten Mitglieder der M+E-Industrie an, beim Ausscheiden des Vereinigten Königreichs ohne Abkommen mit der Europäischen Union einen Umsatzrückgang zu erwarten.
München (dpa/lby) - Die bayerische Metall- und Elektroindustrie rechnet im Fall eines harten Brexits mit einem deutlichen Konjunkturrückgang in der Branche. In einer aktuellen Umfrage der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) gaben knapp 37 Prozent der befragten Mitglieder der M+E-Industrie an, beim Ausscheiden des Vereinigten Königreichs ohne Abkommen mit der Europäischen Union einen Umsatzrückgang zu erwarten. Fast jeder fünfte Befragte rechnet mit einer Verteuerung von Vorprodukten, über 15 Prozent befürchten eine allgemeine Erhöhung der Marktpreise.
Außerdem gehen laut der Umfrage 17 Prozent davon aus, dass bei einem harten Brexit ihre Lieferketten auseinanderbrechen würden. Die vbw geht folglich davon aus, dass die Unternehmen verstärkte Vorbereitungen für einen harten Brexit treffen dürften. Die Vereinigung fordert eine Verlängerung der Brexit-Übergangsfrist, nachdem die Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien bislang ergebnislos geblieben sind.
Großbritannien ist der vbw zufolge mit einem Handelsvolumen von mehr als 18 Milliarden Euro im vergangenen Jahr der achtwichtigste Handelspartner Bayerns. Demnach ist es für Bayern das sechswichtigste Exportland und das zehntwichtigste Importland. Besonders Auto- und Maschinenbauer sowie die Elektroindustrie sind eng mit der Insel verflochten. In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres sanken die Exporte Bayerns in das Vereinigte Königreich laut vbw bereits um knapp 25 Prozent.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH