Nach Havarie der «MSC Zoe» endlich Lehren ziehen
5. August 2020
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5. August 2020
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Nach der Havarie des Containerschiffes «MSC Zoe» in der stürmischen Nordsee vor gut anderthalb Jahren hat Niedersachsens Umweltminister Olaf (SPD) den Bund zum Handeln aufgefordert. Keine der danach vorgeschlagenen Maßnahmen sei umgesetzt worden, sagte beim Besuch der Insel Juist am Mittwoch.
Juist (dpa/lni) - Nach der Havarie des Containerschiffes «MSC Zoe» in der stürmischen Nordsee vor gut anderthalb Jahren hat Niedersachsens Umweltminister Olaf (SPD) den Bund zum Handeln aufgefordert. Keine der danach vorgeschlagenen Maßnahmen sei umgesetzt worden, sagte beim Besuch der Insel Juist am Mittwoch. Sein Vorschlag, Megacontainerschiffen eine küstenferne Route vorzugeben, sei vom Bundesverkehrsministerium bisher abgelehnt worden. Das Ministerium verweise auf Verhandlungen in der Weltschifffahrtsorganisation (IMO). Auch bei der Entwicklung von Peilsendern für Container, insbesondere solche mit Gefahrgut, braucht es zufolge Fortschritte. Es müssten endlich Lehren gezogen werden - gerade mit Blick auf die kommende Sturmflutsaison im Herbst und Winter.
Das unter der Flagge von Panama fahrende Schiff mit 8000 Containern an Bord hatte im Januar 2019 auf der Fahrt nach Bremerhaven 342 Container verloren. Die Meisten zerbarsten beim Aufprall auf das Wasser, in der Folge trieb tonnenweise Müll an die Strände.
Das Bundesverkehrsministerium wertet zurzeit den Abschlussbericht der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung zur Havarie aus, der Ende Juni vorgestellt wurde. Wie daraus hervorging, waren die Deckladung und das den geltenden Regeln entsprechende System zur Sicherung der Container außerordentlichen Krafteinwirkungen ausgesetzt.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH