Filmtheater-Unternehmer Flebbe
23. Juli 2020
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Der Kinounternehmer Hans-Joachim Flebbe sieht die Filmtheater vor allem in Niedersachsen angesichts der strengen Corona-Auflagen am Abgrund. Die 1,50-Meter-Abstandsregel im Kinosaal komme einem Berufsverbot gleich, die Auflagen seien «völlig überzogen», kritisierte Flebbe am Donnerstag in Hannover.
Hannover (dpa) - Der Kinounternehmer Hans-Joachim Flebbe sieht die Filmtheater vor allem in Niedersachsen angesichts der strengen Corona-Auflagen am Abgrund. Die 1,50-Meter-Abstandsregel im Kinosaal komme einem Berufsverbot gleich, die Auflagen seien «völlig überzogen», kritisierte Flebbe am Donnerstag in Hannover. Höchstens 25 bis 30 Prozent der Plätze dürfe er verkaufen, wirtschaftlich vertretbar sei es erst ab einer Auslastung von 50 Prozent. Flebbe betreibt unter anderem den Berliner Zoo Palast sowie Premium-Kinos in Hannover, Hamburg, München, Köln und Frankfurt am Main. Seine Kinos in Niedersachsen seien noch geschlossen.
Seit mehr als vier Monaten sei in den Astor-Kinos in Hannover und Braunschweig kein Spielbetrieb möglich, die Fixkosten von über 600 000 Euro im Monat trage er aus eigener Tasche, sagte er. Die Kinos würden von der Politik allein gelassen, seine Schreiben an die Landesregierung seien nicht beantwortet worden, Kompensationen von Land oder Bund habe es nicht gegeben. Gleichzeitig gelte etwa in Österreich, Frankreich, der Schweiz oder auch in Nordrhein-Westfalen ein Mindestabstand von einem Meter, sagte der Gründer der Cinemaxx-Kette, aus der er vor gut zehn Jahren ausstieg.
Nach Angaben des Hauptverbandes Deutscher Filmtheater ist die Krise für die Kinos noch nicht vorbei, obwohl viele nach monatelangen Schließungen bundesweit wieder geöffnet hätten. Der Verband warnte kürzlich vor einem Kinosterben.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH