Bis 2022 wohl Erholung auf Arbeitsmarkt

20. Juli 2020 ©
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Der Arbeitsmarkt in Sachsen könnte sich bis zum Jahr 2022 erholen und das Niveau vor der Corona-Krise erreichen. Davon geht zumindest der Leiter der Regionaldirektion, Klaus-Peter Hansen, aus.
Chemnitz (dpa/sn) - Der Arbeitsmarkt in Sachsen könnte sich bis zum Jahr 2022 erholen und das Niveau vor der Corona-Krise erreichen. Davon geht zumindest der Leiter der Regionaldirektion, Klaus-Peter Hansen, aus. Im kommenden Jahr werde man sich aus dem «Tal der Tränen» herausarbeiten, sagte Hansen der Deutschen Presse-Agentur - und verglich die Entwicklung mit einer Badewanne. «Wir sind beim Stöpsel angekommen. Nun geht es langsam wieder nach oben.»
Noch aber habe die Krise den Freistaat weiter «fest im Griff». Im Juni waren 133 700 Menschen ohne Job, das waren zwar deutlich mehr als im Vorjahresmonat, aber etwas weniger als noch im Mai 2020. Durch die Lockerungen seien wieder etwas mehr Menschen in Arbeit gekommen, so Hansen. Auch an den Jobcentern wurden die Qualifizierungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose hochgefahren. Ein «Signal zur Entwarnung» sieht der Agenturchef aber nicht. Corona habe den Arbeitsmarkt in Sachsen um etwa drei Jahre zurückgeworfen, vorerst bleibe man auf dem Niveau des Jahres 2017. «Es ist aber kein schlechtes Signal, dass wir nicht noch weiter zurückfallen.»
Dafür sorgt nach Ansicht von Hansen auch das Kurzarbeitergeld. «Die Brandmauer hält, damit kaufen wir uns Zeit.» Von der Regelung profitierten alle Seiten: Die Menschen behielten ihre Arbeitsverträge, die Unternehmen ihre Arbeitskräfte. Bis zum Mai wurde für mehr als eine halbe Million Menschen in Sachsen vorsorglich Kurzarbeit angezeigt. Nach ersten Zahlen hatten im März rund 19 500 Unternehmen für etwa 135 000 Mitarbeiter Kurzarbeitergeld beantragt. «Wir zahlen zur Zeit pro Woche so viel Kurzarbeitergeld in Sachsen wie sonst in einem Jahr.» Derzeit gehen die Anzeigen für Kurzarbeit im Freistaat aber spürbar zurück.
Was die Ausbildung angeht, zeigte sich Hansen unterdessen zuversichtlich. «Wir werden keinen Corona-Jahrgang in Sachsen haben.» Nach wie vor gebe es mehr betriebliche Ausbildungsstellen als Jugendliche. Rund 9000 offene Lehrstellen sind derzeit gelistet. Derzeit lasse sich auch ein gewisser Nachholeffekt erkennen.
Hingegen müsse man nach dem Sommer vor allem diejenigen in den Blick nehmen, die gerade Studium oder Ausbildung abschließen und erste Jobs suchen, betonte Hansen. «Wir haben den Eindruck, dass die Corona-Arbeitslosigkeit ein recht junges Gesicht hat.» Waren Absolventen im Vorjahr gefragt, könnten sie es jetzt schwerer haben. Auch wer frisch in einem Unternehmen sei, könne in der Krise unter Umständen eher gekündigt werden als langjährige Mitarbeiter. «Das hängt auch mit unserem Kündigungsschutz in Deutschland zusammen», sagte Hansen. Er riet jungen Menschen, sich an die Arbeitsagenturen vor Ort zu wenden. Die könnten bei der Vermittlung helfen und hätten einen Überblick über den Bedarf an Fachkräften.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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