Besserer Gesundheitszugang für Geflüchtete
20. Juni 2020
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Sachsens im Landtag hat einen gleichberechtigten Zugang zur Gesundheitsversorgung für alle Flüchtlinge gefordert. Asylsuchende seien in den ersten 18 Monaten ihres Aufenthalts oder als Geduldete nicht in die gesetzliche Krankenversicherung einbezogen, kritisierte -Abgeordnete Juliane Nagel am Samstag mit Blick auf den Weltflüchtlingstag am 20.
Dresden (dpa/sn) - Sachsens im Landtag hat einen gleichberechtigten Zugang zur Gesundheitsversorgung für alle Flüchtlinge gefordert. Asylsuchende seien in den ersten 18 Monaten ihres Aufenthalts oder als Geduldete nicht in die gesetzliche Krankenversicherung einbezogen, kritisierte -Abgeordnete Juliane Nagel am Samstag mit Blick auf den Weltflüchtlingstag am 20. Juni. Asylbewerbern stünden nur akute Behandlungen sowie Schmerzbehandlungen zu. Zuvor müssten sie sich einen Behandlungsschein beim Sozialamt holen.
Die verwies darauf, dass es in Dresden und Leipzig bereits eine elektronische Gesundheitskarte für Geflüchtete gebe und fordert eine landesweite Lösung. Gerade die Coronavirus-Pandemie zeige, wie wichtig eine öffentliche Gesundheitsversorgung sei.
Wie die Landesdirektion Sachsen auf Nachfrage mitteilte, sei es bisher gelungen, Covid-19-Fälle «weitgehend außerhalb der Aufnahmeeinrichtungen zu halten». Zum einen wurden zahlreiche Hygiene-Maßnahmen eingeführt. Zudem wurde Anfang April in Leipzig die Aufnahmeeinrichtung «Mockau III» für neu ankommende Asylbewerber eröffnet. Dort werden den Angaben zufolge alle Neuankömmlinge auf das Coronavirus getestet und bleiben zwei Wochen in Quarantäne. Noch im März seien zwei junge Männer in Leipzig positiv getestet worden - inzwischen aber wieder genesen.
Laut Landesdirektion leben derzeit 1861 Asylbewerber in den Erstaufnahmeeinrichtungen in Sachsen. Gab es 2019 noch 6645 Zugänge, waren es in diesem Jahr bis Mitte Juni insgesamt 1500. Auch die Abschiebungen laufen den Angaben zufolge weiter: 212 gab es in diesem Jahr - hinzu kamen 120 freiwillige Ausreisen.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH