Beschäftigte im Luftverkehr protestieren auch in Hamburg
19. Juni 2020
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Am Hamburger Flughafen haben am Freitag rund 300 Beschäftigte von Luftverkehrsunternehmen auf ihre schwierige Lage aufmerksam gemacht und für den Erhalt von Arbeitsplätzen und Tarifstandards demonstriert. «Mit Kurzarbeitergeld, Staatshilfen und Krediten wird zwar den Unternehmen unter die Arme gegriffen, aber auch die Beschäftigten müssen die Corona-Krise überstehen», sagte Natale Fontana, Fachbereichsleiter Verkehr der Gewerkschaft Verdi in Hamburg.
Hamburg (dpa/lno) - Am Hamburger Flughafen haben am Freitag rund 300 Beschäftigte von Luftverkehrsunternehmen auf ihre schwierige Lage aufmerksam gemacht und für den Erhalt von Arbeitsplätzen und Tarifstandards demonstriert. «Mit Kurzarbeitergeld, Staatshilfen und Krediten wird zwar den Unternehmen unter die Arme gegriffen, aber auch die Beschäftigten müssen die Corona-Krise überstehen», sagte Natale Fontana, Fachbereichsleiter Verkehr der Gewerkschaft Verdi in Hamburg. Wegen der Corona-Auflagen war die Zahl der Demonstranten beschränkt. Ein Teil von ihnen entrollte Transparente im Terminal 1, über das gegenwärtig der Flugverkehr abgewickelt wird.
Die Hamburger Demonstration war Teil von bundesweiten Protestaktionen an den großen Flughäfen Frankfurt, München, Hamburg, Bremen, Düsseldorf, Stuttgart, Berlin und Köln. Nach Angaben einer Verdi-Sprecherin beteiligten sich insgesamt etwa 1300 Menschen. Die Corona-Krise habe der Branche schwer zugesetzt. Abgesehen von Frachtflügen gab es zeitweise so gut wie keinen Flugverkehr. Mit der Lockerung der Reisebeschränkungen und dem Beginn der Ferienzeit wird zwar wieder geflogen - aber längst nicht so viel wie sonst um diese Jahreszeit.
Verdi befürchtet in der Branche einen «massiven Personalabbau». Bei der Lufthansa mit ihren etwa 138 000 Mitarbeitern ringen Management und Gewerkschaften bereits um ein Sparpaket. Der Vorstand der größten deutschen Fluggesellschaft beziffert den rechnerischen Überhang auf 22 000 Vollzeitstellen, die Hälfte davon in Deutschland. Nach Verdi-Angaben arbeiten in Deutschland insgesamt etwa 300 000 Menschen in der Luftverkehrsindustrie, rund 240 000 davon befinden sich der Gewerkschaft zufolge derzeit in Kurzarbeit.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH