Verurteilte Bordellring-Mitglieder legen Revision ein
12. Juni 2020
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Nach dem Prozess gegen fünf mutmaßliche Mitglieder eines bundesweit agierenden Bordellrings mit Transsexuellen aus Thailand haben die Verurteilten Rechtsmittel eingelegt. Alle fünf Angeklagten hätten über ihre Rechtsanwälte angekündigt, in Revision gehen zu wollen, teilte ein Sprecher des Landgerichts am Freitag auf Anfrage mit.
Hanau (dpa/lhe) - Nach dem Prozess gegen fünf mutmaßliche Mitglieder eines bundesweit agierenden Bordellrings mit Transsexuellen aus Thailand haben die Verurteilten Rechtsmittel eingelegt. Alle fünf Angeklagten hätten über ihre Rechtsanwälte angekündigt, in Revision gehen zu wollen, teilte ein Sprecher des Landgerichts am Freitag auf Anfrage mit. Die Kammer werde nun das Urteil vom 3. Juni schriftlich ausarbeiten. Die Verteidiger haben dann einen Monat Zeit zur Begründung der Revision. Alle weiteren Entscheidungen trifft dann der Bundesgerichtshof in Karlsruhe.
Gegen die Hauptangeklagte, eine 61 Jahre alte Frau aus Thailand, wurden acht Jahre und neun Monate Freiheitsstrafe verhängt. Ihr Partner, ein 61 Jahre alter Deutscher, wurde zu vier Jahren und sechs Monaten verurteilt. Die drei weiteren Angeklagten erhielten Strafen zwischen drei Jahren und zwei Jahren auf Bewährung.
In dem Prozess ging es um Menschenhandel, Einschleusung, Zwangsprostitution, Ausbeutung und Steuerhinterziehung. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt warf den Angeklagten vor, über Jahre vor allem Transsexuelle aus Thailand mit erschlichenen Touristenvisa nach Deutschland eingeschleust zu haben. Ziel sei gewesen, sie als Prostituierte auszubeuten. In dem Hanauer Prozess ging es nur um Vorkommnisse in Maintal (Hessen) und Siegen (NRW).
Am Prozess hatten sich vier Transsexuelle als Nebenklägerinnen beteiligt. Von ihnen legte niemand Revision ein. Die Staatsanwaltschaft sah ebenfalls keine Veranlassung, wie das Gericht mitteilte.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH