Corona verzögert Gutachten für geplante Mittelrheinbrücke
7. Juni 2020
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Die Corona-Pandemie verzögert auch ein Gutachten für die geplante Mittelrheinbrücke.
Mainz/St. Goarshausen (dpa/lrs) - Die Corona-Pandemie verzögert auch ein Gutachten für die geplante Mittelrheinbrücke. Die Ergebnisse einer Verkehrszählung im vergangenen Jahr waren ursprünglich im Frühjahr 2020 erwartet worden. Nun geht das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium in Mainz nach eigenen Angaben davon aus, dass alle Unterlagen, die für das Raumordnungsverfahren nötig sind, bis Ende dieses Jahres vorliegen. Dazu gehörten neben der Verkehrsabschätzung auch eine Umweltverträglichkeitsstudie, Untersuchungen zu Tieren im Tal, Bewertungen der visuellen Wirkungen einer Brücke und eine Wirtschaftlichkeitsprüfung.
Das Verkehrsministerium teilte der Deutschen Presse-Agentur mit: «Ein Start des Raumordnungsverfahrens in 2021 ist realistisch. Die Länge des Verfahrens ist derzeit schwer einzuschätzen.» Es sollte aber binnen eines Jahres abgeschlossen sein. Dann müssten Detailplanung, Planfeststellungsverfahren, Ausschreibung und Bau folgen. Klagen und Verzögerungen sind bei dem Projekt zwischen St. Goarshausen und St. Goar nahe dem weltberühmten Loreley-Felsen nicht ausgeschlossen.
Rhein-Hunsrück-Landrat Marlon Bröhr (CDU) hatte schon 2019 gewarnt: «Die Brücke steht nicht bis zur Buga 2029.» Dann soll sich eine Bundesgartenschau (Buga) durch das Welterbe Obere Mittelrheintal von Koblenz bis Rüdesheim ziehen. Zwischen Mainz und Koblenz gibt es bislang keine einzige feste Flussquerung. Über eine Mittelrheinbrücke wird schon seit einem halben Jahrhundert diskutiert.
Das erwartete Verkehrsgutachten soll Auskunft über die voraussichtliche Zahl von Fahrzeugen über die geplante Brücke geben. Einer Prognose von 2009 zufolge wären es pro Tag nur höchstens 7000. Das spräche nicht für eine große überregionale Bedeutung.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH