Urteil erwartet in Prozess um ausgebeutete Transsexuelle

1. Juni 2020 ©
1. Juni 2020 ©
Im Prozess gegen fünf mutmaßliche Köpfe eines bundesweit agierenden Bordellrings mit Transsexuellen aus Thailand wird das Urteil erwartet. Das Hanauer Landgericht will es am Mittwoch bei der Verhandlung im Tagungszentrum Congress Park Hanau (CPH) verkünden.
Hanau (dpa/lhe) - Im Prozess gegen fünf mutmaßliche Köpfe eines bundesweit agierenden Bordellrings mit Transsexuellen aus Thailand wird das Urteil erwartet. Das Hanauer Landgericht will es am Mittwoch bei der Verhandlung im Tagungszentrum Congress Park Hanau (CPH) verkünden. Dorthin verlagerten die Beteiligten den Prozess, um besser die Abstandsregeln wegen der Corona-Pandemie einhalten zu können.
Vor wenigen Tagen endeten die Plädoyers in dem seit mehr als 40 Tagen dauernden Verfahren. Während die Anklage Freiheitsstrafen zwischen zwei sowie neun Jahren und drei Monaten gefordert hat, beantragte die Verteidigung deutlich geringere Strafen. In dem im Sommer 2019 begonnenen Prozess geht es unter anderem um Menschenhandel, Einschleusung, Zwangsprostitution, Ausbeutung und Steuerhinterziehung. Verantworten müssen sich vier thailändische Frauen und ein deutscher Mann.
Für die Hauptangeklagte, eine 63 Jahre alte Frau aus Thailand, beantragte die Verteidigung fünf Jahre und drei Monate. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hatte zuvor neun Jahre und drei Monate gefordert. Für ihren Partner, einen 66 Jahre alten Deutschen, fordert die Generalstaatsanwaltschaft fünf Jahre. Die Verteidigung plädierte auf zwei Jahre auf Bewährung wegen Beihilfe.
Die Generalstaatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, über Jahre hinweg vor allem Transsexuelle aus Thailand mit erschlichenen Touristenvisa nach Deutschland eingeschleust zu haben. Ziel sei gewesen, sie als Prostituierte auszubeuten. So hätten die Opfer fiktive Schulden von durchschnittlich 15 000 Euro abarbeiten müssen und seien unter Druck gesetzt worden. Die Anklage wirft den vier thailändischen Frauen und dem Deutschen «erhebliche kriminelle Energie» vor. Vor allem die Hauptangeklagte (63) und ihr Partner (66) seien als Strippenzieher in Erscheinung getreten und hätten zusammen mit Helfern den bundesweiten Bordellring geleitet.
Eines der Opfer hatte in einer Nebenklage zu Prozess-Beginn angegeben, es habe zeitweilig rund um die Uhr für Sex zur Verfügung stehen müssen und von Stationen in Siegen (NRW), Rastatt (Baden-Württemberg), Hannover (Niedersachsen), Rodgau und Maintal (Hessen) berichtet. Aufgedeckt worden war der Bordellring bei einer Großrazzia im April 2018, bei der rund 1500 Beamte der Bundespolizei eingesetzt waren.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Das könnte Sie auch interessieren ...

swr.de

Lange Haftstrafe nach Anschlag auf Straßburger Weihnachtsmarkt

Weihnachtsmarkt, Jahre, Straßburger, Haftstrafen, Anschlag, Hauptangeklagte, Gefängnis, Täters, Haftstrafe, Prozess Im Prozess um den Terroranschlag auf den Straßburger Weihnachtsmarkt wurden Helfer des Täters zu Haftstrafen verurteilt. Der Hauptangeklagte muss 30 Jahre ins Gefängnis. Mehr als fünf Jahre ... mehr ... 4. April 2024

wn.de

Anklage gegen mutmaßliches Mitglied der «Kaiserreichsgruppe»

Umsturzpläne, Hochverrat, Reichsbürger, Düsseldorf, Generalstaatsanwaltschaft, Mitglied, Mann, Polen, Szene, Böller Es geht um rechtsterroristische Umsturzpläne, Hochverrat und sogenannte Polen-Böller - die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf hat einen Mann aus der «Reichsbürger»-Szene angeklagt. mehr ... 19. April 2024

heise.de

Dresdner Anklage gegen weiteren mutmaßlichen movie2k-Betreiber

Dresdner, Dresden, Generalstaatsanwaltschaft, Prozess, Bitcoins, Anklage, Betreiber, Streamingportal, Verdächtigen Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden macht einem weiteren Verdächtigen hinter dem Streamingportal movie2k den Prozess. Bitcoins wurden "notveräußert".​ mehr ... 17. April 2024

heise.de

Dresdner Anklage gegen weiteren mutmaßlichen movie2k-Betreiber

Dresdner, Dresden, Generalstaatsanwaltschaft, Prozess, Bitcoins, Anklage, Betreiber, Streamingportal, Verdächtigen Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden macht einem weiteren Verdächtigen hinter dem Streamingportal movie2k den Prozess. Bitcoins wurden "notveräußert".​ ... mehr ... 17. April 2024

heise.de

Dresdner Anklage gegen weiteren mutmaßlichen movie2k-Betreiber

Dresdner, Dresden, Generalstaatsanwaltschaft, Prozess, Bitcoins, Anklage, Betreiber, Streamingportal, Verdächtigen Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden macht einem weiteren Verdächtigen hinter dem Streamingportal movie2k den Prozess. Bitcoins wurden "notveräußert".​ mehr ... 17. April 2024

wn.de

Beginn Prozess um Tötungsdelikt in Sassenberg

Jahre, Erkrankung, Überzeugung, Anklage, Eltern, Sassenberg, Vater, Stichen, Prozess, Kopf Ein Sohn greift seine Eltern an. Der 86 Jahre alte Vater stirbt nach Stichen in Kopf und Hals. Nach Überzeugung der Anklage geschah dies wegen einer psychischen Erkrankung im Wahn. mehr ... 28. März 2024

tagesschau.de

Eröffnungsplädoyers im Trump-Prozess um Schweigegeld gehalten

Verteidigung, Eröffnungsplädoyers, Trump, Unschuld, Schweigegeld, Trumps, Staatsanwaltschaft, Vorwürfe, Schweigegeldzahlungen, Prozess Im Strafprozess gegen Ex-US-Präsident Trump wegen Schweigegeldzahlungen haben die Staatsanwaltschaft und die Verteidigung ihre Eröffnungsplädoyers gehalten. Die Anklage erhebt schwere Vorwürfe. Die Verteidigung beteuert die Unschuld Trumps. mehr ... 22. April 2024

expand_less