Klöckner warnt vor «Bauern-Bashing»
28. Mai 2020
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Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat vor überzogener Kritik an den Bauern gewarnt. Viele Landwirte, die unter sehr harten Bedingungen arbeiteten, «sehen sich einem Bauern-Bashing ausgesetzt», sagte sie am Donnerstag in Berlin nach einem Sondertreffen der Länderminister für Agrar und Umwelt mit den EU-Kommissaren Janusz Wojciechowski (Agrar) und Virginijus Sinkevicius (Umwelt) per Videokonferenz.
Saarbrücken/Berlin (dpa) - Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat vor überzogener Kritik an den Bauern gewarnt. Viele Landwirte, die unter sehr harten Bedingungen arbeiteten, «sehen sich einem Bauern-Bashing ausgesetzt», sagte sie am Donnerstag in Berlin nach einem Sondertreffen der Länderminister für Agrar und Umwelt mit den EU-Kommissaren Janusz Wojciechowski (Agrar) und Virginijus Sinkevicius (Umwelt) per Videokonferenz. Dies bedeute auch, dass Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit, Tierwohl und Klimaschutz mit Folgenabschätzungen und Finanzierungsentscheidungen verbunden werden müssen, sagte sie.
«Landwirtschaft ist dazu da, um uns zu ernähren, damit wir satt werden», sagte die Ministerin. «Wir essen jeden Tag. Und es geht darum, dass wir national und europäisch die Ernährung sichern. Das hat Vorrang». Wenn man den CO2-Fußabdruck verringern wolle, dann müsse man auch entscheiden, ob man noch Produzenten vor Ort haben wolle «oder ob wir Auflagen und Schritte so ambitioniert formulieren für Landwirte, dass wir am Ende nicht mehr wettbewerbsfähig sind und mehr importieren als selbst produzieren». Dann habe man allerdings «immer weniger Einfluss auf Standards von Tierwohl und Klimaschutz».
Klöckner bezog sich auf einen Vorschlag der EU-Kommission für mehr Biodiversität und Umweltschutz (Green Deal). Man könne nicht «rein quantitative Ziele nennen, ohne eine Folgenabschätzung zu machen», sagte sie. «Und ich wehre mich vehement dagegen, dass für alles die Landwirtschaft verantwortlich gemacht wird. Das ist ja mittlerweile zu einem leichten Sport geworden. Wir haben 80 Millionen Hobby-Agrarwissenschaftler.»
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH