Urteil wegen Tötung der eigenen Kinder
26. Mai 2020
©
26. Mai 2020
©
Im Dresdner Prozess gegen einen Mann wegen Tötung seiner Kinder und einer blutigen Attacke auf deren Mutter wird heute das Urteil verkündet. Die Schwurgerichtskammer des Landgerichts muss entscheiden, ob der 56-Jährige nach der Trennung seiner Frau den Mord am 9.
Dresden (dpa/sn) - Im Dresdner Prozess gegen einen Mann wegen Tötung seiner Kinder und einer blutigen Attacke auf deren Mutter wird heute das Urteil verkündet. Die Schwurgerichtskammer des Landgerichts muss entscheiden, ob der 56-Jährige nach der Trennung seiner Frau den Mord am 9. Mai 2019 in seiner Dresdner Wohnung geplant hat oder ob es Totschlag war. Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass er seine Familie aus verletzter Eitelkeit und Besitzanspruch auslöschen wollte. Die Verteidigung indes sieht eine Affekt-Tat.
Nach langem Schweigen hatte der aus Frankreich stammende Laurent F. die Tötung seiner Kinder vor Gericht zugegeben, aber von fehlender Erinnerung gesprochen. Der Fünfjährige und seine zwei Jahre alte Schwester wurden gewürgt. Den Bewusstlosen war zudem schnell härtender Bauschaum in die Mundhöhlen gesprüht worden. Als ihre Mutter bei F. auftauchte, attackierte er auch die junge Senegalesin, die nur knapp mit dem Leben davonkam.
F., gelernter Koch und zuletzt Inhaber einer kleinen Baufirma, ist wegen zweifachen sowie versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Im Prozess gab er seiner Frau die Schuld an der Situation. Er ist mehrfach vorbestraft, war auch unter anderem wegen Vergewaltigung einer Ex-Partnerin und Körperverletzung in Haft - und zur Tatzeit nur unter Auflagen auf freiem Fuß. Der Gutachter attestierte ihm dominantes und aggressives Verhalten nach Trennungen - F. überhöhe sich und werte andere ab.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH