Tierheime haben wieder geöffnet

23. Mai 2020 ©
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Rund zwei Monate lang waren Schleswig-Holsteins Tierheime wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Jetzt können Besucher wieder kommen und einen Hund, eine Katze oder ein Kleintier adoptieren.
Lübeck (dpa/lno) - Rund zwei Monate lang waren Schleswig-Holsteins Tierheime wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Jetzt können Besucher wieder kommen und einen Hund, eine Katze oder ein Kleintier adoptieren. Viele Heime haben allerdings die Tierabgabe neu organisiert. Interessenten müssen sich jetzt vor dem Besuch anmelden, in vielen Bereichen gilt außerdem Maskenpflicht. Tierliebhaber scheint dies nicht abzuschrecken. Nach übereinstimmenden Angaben der befragten Tierheimleiter gibt es viele Anfragen.
«Bei und sind im Moment Kleintiere wie Meerschweinchen und besonders Kaninchen sehr beliebt», sagte die Leiterin des Lübecker Tierheims, Elena Cujic. Auch Katzen würden gleichbleibend gut vermittelt. «Die Nachfrage nach Hunden ist dagegen zurückgegangen», sagte sie.
Auf der anderen Seite werden jedoch weiterhin Hunde im Tierheim abgegeben. «Das sind hauptsächlich verhaltensauffällige Hunde und solche, die unüberlegt angeschafft wurden», sagte Cujic. Das sei Alltag im Tierheim. «Dass Menschen wegen der Coronakrise ihre Tiere abgeben, können wir bisher nicht erkennen», sagt Cujic.
Anders sieht es dagegen in Flensburg aus. «Bei uns gibt es tatsächlich viele Anfragen nach Hunden», sagte Stefan Bargmann, der Leiter des dortigen Tierheims. «Seit Beginn der Corona-Krise habe ich mindestens sechs Hunde vermittelt, das sind mehr als vor der Krise», sagte er. Doch auch die Nachfrage nach Katzen sei gut. «Junge Katzen sind oft nach wenigen Wochen vermittelt, während ältere oder chronisch kranke Tiere nicht so schnell ein neues Zuhause finden.»
Wie in vielen Tierheimen in Schleswig-Holstein müssen sich auch in Flensburg Besucher vorher anmelden. «Die Interessenten können sich auf unserer Internetseite unsere Abgabetiere anschauen und dann einen Kennenlerntermin vereinbaren. So haben wir mehr Zeit für jeden einzelnen Interessenten», sagte Bargmann.
Im Kieler Tierheim Uhlenkrog gibt es nach Angaben der Leiterin Elisabeth Haase dagegen keine erhöhte Nachfrage nach Hunden. «Die Nachfrage nach Hunden, Katzen und Kleintieren ist in etwa gleich. Wir haben allerdings auch während der Corona-Krise Tiere vermittelt», sagte Haase. In dieser Zeit mussten die Interessenten einen Fragebogen zu ihrer Person und ihrer Motivation ausfüllen, jetzt ein Tier aufnehmen zu wollen. «So wollten wir vermeiden, dass Leute aus einer spontanen Laune heraus ein Tier adoptieren, das dann nach kurzer Zeit wieder bei uns landet», sagt Haase.
Sorgen bereiten dagegen den Tierheimen bundesweit die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise. Weil fest eingeplante Veranstaltungen wie Flohmärkte und Tage der offenen Tür gestrichen werden mussten, seien Spenden ausgeblieben, auf die die von Tierschutzvereinen getragenen Heime angewiesen seien, heißt es in einer Mitteilung des Deutschen Tierschutzbundes. Dem Verband gehören rund 550 Tierheime an. «Wie sich die Spendenbereitschaft der Menschen bei sinkenden Einkommen durch Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit entwickeln wird, ist auch noch völlig ungewiss», sagte Haase.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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