MV empfängt wieder Gäste aus den Bundesländern
23. Mai 2020
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Mecklenburg-Vorpommern kehrt langsam in den Modus eines Urlaubslandes zurück. Nach dem Shutdown Mitte März konnte die Tourismusbranche bereits vergangene Woche Gäste aus dem eigenen Land begrüßen, von Montag an nun dürfen Menschen aus den anderen Bundesländern in den Nordosten - allerdings unter einigen Voraussetzungen.
Rostock (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommern kehrt langsam in den Modus eines Urlaubslandes zurück. Nach dem Shutdown Mitte März konnte die Tourismusbranche bereits vergangene Woche Gäste aus dem eigenen Land begrüßen, von Montag an nun dürfen Menschen aus den anderen Bundesländern in den Nordosten - allerdings unter einigen Voraussetzungen. Die Wichtigste ist, dass die Buchung einer Übernachtung in einem Hotel, einer Pension oder auf einem Campingplatz vorliegen muss.
Für Tagestouristen bleiben die Landesgrenzen weiter dicht. «Wer kann das kontrollieren, wer will das kontrollieren?», kommentierte der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Christian Schumacher, die schwierige Situation für die Polizisten auch angesichts der Vielzahl von Regulierungen, die in den letzten Wochen erlassen wurden.
Der Landestourismusverband geht davon aus, dass über Pfingsten rund 90 Prozent der Betriebe geöffnet haben werden und dann vermutlich weitgehend ausgebucht sind. «Für die Hälfte der Betriebe ist das gerade noch rechtzeitig», sagte Verbandsgeschäftsführer Tobias Woitendorf. «Die Lage ist sehr ernst.» Insolvenz oder Geschäftsaufgabe treiben die Unternehmer weiter um. «Wir hoffen aber, dass die gute Vorbereitung der Betriebe sich nun in der Praxis bewährt.» Dazu gehöre beispielsweise die Neuorganisation des Frühstücks oder die Festlegung neuer Wege im Hotel, damit sich die Gäste nicht begegnen. «Die Sicherheit, die versprochen wird, muss eingehalten werden», betonte Woitendorf.
Hintergrund der Lockerung ist die Tatsache, dass Mecklenburg-Vorpommern die mit Abstand geringste Ansteckungsquote mit dem Coronavirus vorweisen kann. Sie liegt in Bayern mehr als sieben Mal höher als im Nordosten.
Eine der bestehenden Beschränkungen ist die vielfach kritisierte Begrenzung der Bettenbelegung in Hotels oder Campingplätzen auf 60 Prozent der Kapazität. Nach dem Winter und der Schließung des Hotels Mitte März brauche ein Hotel die ganze weitere Saison, um kostendeckend arbeiten zu können, sagt beispielsweise Cindy Stoll vom Hotel zwischen den Seen in Waren/Müritz und spricht damit wohl der ganzen Branche aus dem Herzen. «Ich habe Existenzängste, weil die 60 Prozent nicht reichen werden.» Sie werde trotzdem am Montag für ihre Gäste öffnen und hofft darauf, dass im Zuge des zunehmenden Trends zum Deutschland-Urlaub bessere Zeiten kommen.
Eine für diesen Freitag erwartete Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts in Greifswald zur 60-Prozent-Regelung wurde nun voraussichtlich für die kommende Woche angekündigt.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH