Rheinland-Pfalz ist wieder Reiseland

18. Mai 2020 ©
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Das öffentliche Leben zwischen Rhein und Mosel ist in eine neue Phase eingetreten: Seit Montag ist die bereits siebente Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes in Kraft.
Koblenz/Mainz (dpa/lrs) - Das öffentliche Leben zwischen Rhein und Mosel ist in eine neue Phase eingetreten: Seit Montag ist die bereits siebente Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes in Kraft. Sie gilt bis zum 26. Mai und regelt, welche öffentlichen Einrichtungen wegen der sich seit Ende Februar ausbreitenden Corona-Pandemie geschlossen sind und unter welchen Auflagen andere Einrichtungen öffnen dürfen. Ein Überblick zu den Entwicklungen des Tages:
HOTELS - Jeder Betrieb müsse überlegen, wann sich eine Öffnung lohne, sagte der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) in Rheinland-Pfalz, Gereon Haumann. Viele der rund 4000 Betriebe würden erst am Mittwoch oder Donnerstag zum Christi-Himmelfahrt-Wochenende an den Start gehen - andere noch eine gute Woche später zu Pfingsten. Auch nach Lockerung der Beschränkungen in der Gastronomie sehen sich viele kleine Betriebe nach Einschätzung der Landtagsabgeordneten Ellen Demuth (CDU) in ihrer Existenz bedroht. Für mittelgroße und große Hoteliers und Gastronomen sei die Umsetzung von Hygiene-Vorkehrungen und Abstandsregeln machbar, sagte die Vorsitzende der Enquete-Kommission Tourismus Rheinland-Pfalz am Montag. Kleinere Betriebe aber hätten dafür oft nicht das Personal und die notwendige Logistik. «Ich fürchte, dass viele Betriebe, die vor einem Generationswechsel stehen, nun gar nicht mehr öffnen, wenn die Liquidität nicht da ist.»
JUGENDHERBERGEN - Alle 45 Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und im Saarland können jetzt wieder Gäste aufnehmen, wie der Landesverband am Montag mitteilte. Die Corona-Krise habe die Jugendherbergen schwer getroffen. «Wir kämpfen ums Überleben», erklärte der Verbandsvorsitzende Jacob Geditz. Die Stornierung aller Klassenfahrten bis zum Ende des Schuljahres habe die Situation verschärft. Jetzt hoffen die Jugendherbergen vor allem auf Übernachtungen von Familien.
CAMPING - «Ab heute geht's los», sagte der Manager des Knaus-Campingparks Koblenz/Rhein-Mosel, Sven Holzmann. «Der Run ist da, die Vormeldungen sind da.» Rege Nachfrage gibt es auch in der Pfalz - für das Himmelfahrts- und das Pfingstwochenende meldete etwa der Campingplatz Wappenschmiede in St. Martin (Südliche Weinstraße): «Wir sind ausgebucht.» Die Sanitäranlagen der Plätze dürfen nach Auskunft des Wirtschaftsministeriums zum Teil geöffnet werden: Toiletten ja, Gemeinschaftsduschen nein.
KONTROLLEN - Bei Kontrollen der Corona-Auflagen in der Gastronomie sind in Mainz oder Trier kaum Verstöße festgestellt worden. Es habe keine größeren Probleme gegeben, sagte ein Mainzer Stadtsprecher am Montag. Ähnlich klingt das aus Trier. Bislang gebe es keine Sanktionen, sagte ein Sprecher der Stadt. «Die Gastronomen geben sich wirklich große Mühe, die neuen Regelungen einzuhalten», sagte der Sprecher in Trier. Hauptsächlich gab es demnach Probleme mit den Zugangsbeschränkungen zur Terrasse und dem Mindestabstand der Stühle, sobald die Gäste Platz genommen haben.
PFLEGE - Einrichtungen und Dienste der Pflege und der Hilfe für Menschen mit Behinderungen werden seit Montag kontinuierlich mit Schutzausrüstung beliefert. «Da sich die Versorgungslage jetzt etwas entspannt hat, können wir ein regelhaftes Angebot ermöglichen», teilte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) mit. Jede Einrichtung und jeder Pflegedienst kann einen Zwei-Wochen-Vorrat kostenpflichtig bestellen.
VERSTÖßE - Die Verstöße gegen die Corona-Regeln an den Wochenenden sind aus Sicht der Polizei rückläufig. Ansammlung im öffentlichen Raum, gefolgt von Unterschreitungen des Mindestabstands wurden erneut am häufigsten beanstandet, wie das Innenministerium mitteilte. Bei landesweit 19 Versammlungen und Demonstrationen gegen die Corona-Auflagen und Hygienebestimmungen habe es vor allem in Mainz und Koblenz Verstöße gegeben, es seien Ordnungswidrigkeiten-Verfahren eingeleitet und Platzverweise ausgesprochen worden. Sonst seien insgesamt 203 Verstöße festgestellt worden, davon 112 Mal wegen verbotener Ansammlungen im öffentlichen Raum. Mehr als 70 Mal wurden Ordnungswidrigkeiten wegen des Nicht-Einhaltens des Mindestabstands von 1,50 Metern festgestellt.
FALLZAHLEN - Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz ist zum Wochenbeginn um 15 oder 0,2 Prozent auf 6501 gestiegen. Wie das Gesundheitsministerium in Mainz mitteilte, starben seit Beginn der Pandemie Ende Februar 219 Menschen (Stand 10.00 Uhr), zwei mehr als am Sonntag. Die meisten Neuinfektionen gab es in den vergangenen sieben Tagen im Kreis Ahrweiler mit 18 pro 100 000 Einwohnern, gefolgt vom Donnersbergkreis und der Stadt Mainz mit jeweils 11. Neun von zehn Menschen, bei denen eine Infektion mit dem Virus bestätigt wurde, sind bisher nach Angaben des Gesundheitsministeriums wieder genesen - 5846 oder 89,9 Prozent der bestätigten Infizierten. Daraus ergibt sich, dass aktuell 436 Menschen in Rheinland-Pfalz mit dem Coronavirus infiziert sind.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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