Tausende wilde Müllkippen in Städten
17. Mai 2020
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17. Mai 2020
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Das Spannbreite reicht von Sperrmüll, Baustellenabfälle bis hin zu Reifen und Restmüll. In mehreren rheinland-pfälzischen Städten sind wilde Müllkippen ein Problem.
Ludwigshafen/Kaiserslautern (dpa/lrs) - Das Spannbreite reicht von Sperrmüll, Baustellenabfälle bis hin zu Reifen und Restmüll. In mehreren rheinland-pfälzischen Städten sind wilde Müllkippen ein Problem. Das gilt beispielsweise für Ludwigshafen. Dort wurden der Stadt zufolge allein im vergangenen Jahr 4390 wilde Müllkippen entdeckt.
Die Zahl der illegalen Ablagerungen haben in den vergangenen Jahren massiv zugenommen, erklärte eine Stadtsprecherin. Das spiegelt sich in den Beseitigungskosten wider. Im Jahr 2016 hätten diese noch bei rund 205 000 Euro gelegen, erklärte eine Stadtsprecherin. Die Summe sei stetig gestiegen und habe im vergangenen Jahr bei 488 000 Euro gelegen.
Abhilfe sollen in Ludwigshafen eine Plakatkampagne und eine Online-Plattform schaffen. Bürger können über die Plattform seit April 2019 Mängel melden. Bis Anfang Mai diesen Jahres seien rund 7000 Hinweise eingegangen und in 60 Prozent der Fälle habe es sich um wilde Müllkippen gehandelt, erklärte die Sprecherin. Wie viel illegaler Abfall tatsächlich anfällt, wird in Ludwigshafen nicht gesondert erfasst.
In Kaiserslautern hingegen schon. Die Zahlen zeigen: Auch in dieser Stadt sind wilde Müllkippen ein Problem. Im vergangenen Jahr seien etwa 130 Tonnen illegal Abfall beseitigt worden, im Jahr davor rund 108 Tonnen, erklärte ein Stadtsprecher. «Der Müll wird immer wieder gerne an Glas- und Altkleidercontainerstandorten entsorgt.» Ansonsten finde er sich an Parkplätzen und an Waldwegen. In Wohngebieten werde zunehmend Sperr- und Restmüll in der näheren Nachbarschaft abgeladen, teils in Einkaufstüten verpackt.
Im Stadtgebiet von Kaiserslautern seien allein in diesem Jahr bislang etwas mehr als 200 wilde Müllkippen gemeldet worden. Im gesamten vergangenen Jahr habe sich ihre Zahl auf 480 summiert. Die Beseitigungskosten von durchschnittlich rund 200 000 bis 250 000 Euro pro Jahr gingen zu Lasten der Stadtverwaltung Kaiserslautern und damit der Bürger.
In Trier muss die Stadtreinigung nach Angaben der Stadt beispielsweise illegal entsorgten Elektroschrott und Bauabfall entsorgen. Auch Farben, Reifen und Sperrmüll aus Haushaltsauflösungen seien immer wieder dabei. Im vergangenen Jahr hätten sich die Ablagerungen auf 110 wilde Müllkippen summiert. Das habe Personalkosten in Höhe von etwa 9000 Euro verursacht. Ebenso wie in Kaiserslautern gibt es auch in Trier Orte, an denen vor allem Abfall landet. «Hier handelt es sich meistens um Wirtschaftswege, die nicht beleuchtet sind.»
Ähnliche Erfahrungen wurden in Koblenz gemacht. Wilde Müllkippen bestehen dort nach Angaben der Stadt meist aus abgeladenem Sperrmüll. Einige Orte würden für eine illegale Entsorgung immer wieder genutzt. «Es sind Stellen, die gut mit dem Auto erreichbar sind aber nicht leicht einsehbar.»
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH