Mann soll Daimler-Konzern erpresst haben

14. Mai 2020 ©
14. Mai 2020 ©
In Ostwestfalen soll ein 21-Jähriger drei Anschläge auf fahrende Autos verübt haben, um den Autobauer Daimler um Geld zu erpressen. Einmal traf er den Ermittlungen zufolge ein Fahrzeug mit einer Betonplatte, zwei weitere Male verfehlten große Steine die Fahrzeuge knapp, wie der Paderborner Oberstaatsanwalt Ralf Meyer am Donnerstag sagte.
Düsseldorf (dpa/lnw) - In Ostwestfalen soll ein 21-Jähriger drei Anschläge auf fahrende Autos verübt haben, um den Autobauer Daimler um Geld zu erpressen. Einmal traf er den Ermittlungen zufolge ein Fahrzeug mit einer Betonplatte, zwei weitere Male verfehlten große Steine die Fahrzeuge knapp, wie der Paderborner Oberstaatsanwalt Ralf Meyer am Donnerstag sagte. Anschließend soll der Mann eine sechsstellige Summe von dem Autohersteller Daimler gefordert haben. Der 21-Jährige sollte wegen schwerer räuberischer Erpressung und versuchten Mordes einem Haftrichter vorgeführt werden.
Am 28. April war eine Autofahrerin auf der Autobahn 44 bei Geseke knapp verfehlt worden, als eine Betonplatte das Dach und die Windschutzscheibe ihres Mercedes-Transporters durchschlug und auf der Beifahrerseite landete. Kurz nach der Tat ging ein Erpresserschreiben beim Autokonzern in Stuttgart ein, das auch an die Polizei Dortmund mitversandt wurde. «Er hat sich seiner Sache offenbar sehr sicher gefühlt», sagte Meyer.
In zwei aufeinanderfolgenden Nächten rund eine Woche später hatte die Polizei einmal auf einer Landstraße bei Salzkotten und auf der A33 bei Hövelhof Steine gefunden - beide Tatorte liegen nur wenige Kilometer vom Wohnort des Verdächtigen entfernt. Es seien allerdings keine Fahrzeuge getroffen und Menschen verletzt worden. Beide Male waren erneut Erpresserschreiben eingegangen. Daimler teilte mit, der Konzern habe umgehend die Ermittlungsbehörden eingeschaltet.
Im NRW-Innenausschuss berichtete Innenminister Herbert Reul von dem Ermittlungserfolg. Die Polizei habe mit mehr als 100 Mitarbeitern mit einer «breiten Palette» von Maßnahmen wie E-Mail- und Videoauswertung den Verdächtigen ausfindig gemacht und am Mittwochabend festgenommen.
Der Erpresser habe über verschlüsselte Leitungen kommuniziert, sagte Oberstaatsanwalt Meyer. «Er war technisch schon sehr gut. Aber die Polizei war besser.» Später sei auch mit verdeckten Maßnahmen gegen ihn ermittelt worden, bevor er an seinem Wohnort in Geseke festgenommen wurde. Beim Eintreffen der Beamten habe sich der 21-Jährige Tatverdächtige selbst verletzt, jedoch nicht schwer. Er wurde ambulant behandelt, kam aber dann in Gewahrsam.
Die Ermittlungen - auch zum Motiv und den Hintergründen der Tat - dauerten an. Die Polizei prüfe auch, ob der 21-Jährige für weitere bislang ungeklärte Erpressungstaten in Betracht komme. Der Mann ist laut Staatsanwaltschaft bislang polizeilich nicht aufgefallen. Eine besondere Verbindung zum Stuttgarter Autobauer sei nicht bekannt.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Das könnte Sie auch interessieren ...

tag24.de

Schock-Fund im Alpenvorland: 31-Jähriger liegt tot am Tegelberg

Tegelberg, Vermisstenmeldung, Hinweise, Polizei, Schock, Alpenvorland, Angaben, Sprecher, Jähriger, Fund Der Polizei habe keine Vermisstenmeldung vorgelegen, sagte ein Sprecher. Nach derzeitigem Stand liegen den Angaben zufolge keine Hinweise auf Fremdverschulden vor. mehr ... 2. April 2024

merkur.de

Zolling steht gut da, nur für den neuen Hort fehlt noch ein Standort

Zolling, Sportplatz, Standort, Hort, Behörde, Gemeinden, Regierung, Oberbayern Zolling – „Wir gehören zu den Gemeinden ... und zwar von der Regierung von Oberbayern“, sagte er. Die Behörde habe klar gemacht, dass „der Sportplatz unantastbar ist, weil er zur ... mehr ... 22. März 2024

t-online.de

Telekom-Behauptung im TV-Duell: Höcke gesteht Fehler ein

Höcke, Telekom, Fehler, Verwechslung, Nun, Behauptung, Duell, Politiker, Spruch, Unternehmen Die Telekom geht rechtlich gegen den AfD-Politiker Höcke vor. Er sagte, das Unternehmen habe mit einem SA-Spruch geworben. Nun gesteht er eine "Verwechslung" ein. mehr ... 13. April 2024

az-online.de

Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge

Synagoge, Oldenburger, Anschlag, Brandanschlag, Jemand, Polizei, Tür, Brandsatz, Freitagmittag, Sprecher Unbekannte haben einen Brandsatz auf eine Tür der Oldenburger Synagoge geworfen. Bei dem Anschlag am Freitagmittag sei niemand verletzt worden, sagte ein Sprecher der Polizei. Jemand habe das ... mehr ... 5. April 2024

freenet.de

Pkw-Führer fährt mit gefälschter TÜV-Plakette und ohne Führerschein

Pkw, Gandersheim, Führer, Plakette, Ludolfstraße, Tatzeit, Führerschein, Daimler, Uhr, Bosnier Bad Gandersheim, Ludolfstraße, 29.03.2023, 21:45 Uhr Zur angegebenen Tatzeit wurde ein 19-jähriger Bosnier, der mit einem Pkw Daimler unterwegs war, von einer Streifenbesatzung einer Verkehrskontrolle ... mehr ... 31. März 2024

n-tv.de

Bayern Mann in Oberbayern getötet

Oberbayern, Tatverdächtigen, Verdächtiger, Vorfall, Passauer, Polizei, Bayern, Süd, Mann Die Polizei habe nach dem Vorfall am frühen Abend einen Tatverdächtigen festgenommen, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd am Dienstag. Zunächst hatte die "Passauer Neue ... mehr ... 9. April 2024

hessenschau.de

SPD-Politiker Michael Roth will sich aus der Politik zurückziehen

Heringen, Politik, Michael, Betrieb, Distanz, Enttäuschung, Hersfeld, Roth, Zorn, Zeit "Ich spüre eine innere Distanz zum Betrieb" Er sei ohne Zorn und ohne Enttäuschung, aber er habe den Eindruck, "dass es jetzt Zeit wird zu gehen", sagte der aus Heringen/Werra (Hersfeld ... mehr ... 26. März 2024

expand_less