Protest-Organisator legt Amt beim CDU-Wirtschaftsrat nieder
13. Mai 2020
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Der Organisator der umstrittenen Geraer Protestaktion gegen die Corona-Regeln, der Unternehmer Peter Schmidt, hat sein Amt im Landesvorstand des CDU-Wirtschaftsrates niedergelegt. Er wolle dem Wirtschaftsrat, den er sehr schätze, nicht schaden, aber weiterhin frei seine Meinung äußern, sagte Schmidt am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.
Gera/Erfurt (dpa/th) - Der Organisator der umstrittenen Geraer Protestaktion gegen die Corona-Regeln, der Unternehmer Peter Schmidt, hat sein Amt im Landesvorstand des CDU-Wirtschaftsrates niedergelegt. Er wolle dem Wirtschaftsrat, den er sehr schätze, nicht schaden, aber weiterhin frei seine Meinung äußern, sagte Schmidt am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. «Ich sehe, dass der Wirtschaftsrat meinetwegen in Erklärungsnot gekommen ist.» Den Rücktritt bestätigte ein Sprecher des Wirtschaftsrates. Schmidt lege seine Ämter nieder, «um keinen Zusammenhang zwischen dem Wirtschaftsrat und seinen privaten Aktivitäten in Gera entstehen zu lassen», hieß es.
Schmidt, nach eigenen Angaben parteilos, hatte am Wochenende in Gera eine Demonstration gegen Corona-Beschränkungen organisiert, bei der auch FDP-Landeschef Thomas Kemmerich als Redner aufgetreten war. Der Geschäftsführer einer Firma für Industriemontagen ist in Gera unter anderem als Investor für das Areal Schloss Osterstein bekannt. Schmidt betonte, dass er die Kundgebung als Privatmann und nicht als Vertreter des CDU-Wirtschaftsrates organisiert habe. In seiner Rede hatte er der Regierung vorgeworfen, überstürzt und planlos zu handeln. Außerdem begrüßte er Kemmerich mit den Worten: «Für mich ist er unser einziger aktuell legitimer Ministerpräsident.»
Kemmerich war im Februar auch mit Stimmen der AfD zum Ministerpräsident gewählt worden, kurze Zeit später aber wieder zurückgetreten. Er wurde für seinen Auftritt in Gera scharf kritisiert und lässt sein Mandat im FDP-Bundesvorstand nun ruhen.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH