Land muss Kita-Konzept vorlegen
13. Mai 2020
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Die FDP-Fraktion erhöhte den Druck auf das Land, ein verlässliches Konzept für die schrittweise Wiedereröffnung der Kitas in Hessen vorzulegen. Vieles könnte schon lange festgelegt und die Kitas wieder offen sein, kritisierte Fraktionschef René Rock am Mittwoch in Wiesbaden und verwies auf bereits vorliegende Pläne in Bayern.
Wiesbaden (dpa/lhe) - Die FDP-Fraktion erhöhte den Druck auf das Land, ein verlässliches Konzept für die schrittweise Wiedereröffnung der Kitas in Hessen vorzulegen. Vieles könnte schon lange festgelegt und die Kitas wieder offen sein, kritisierte Fraktionschef René Rock am Mittwoch in Wiesbaden und verwies auf bereits vorliegende Pläne in Bayern. Schwarz-Grün in Hessen habe dagegen viel Zeit versäumt und nicht rechtzeitig das Gespräch mit den Kita-Trägern im Land gesucht.
Die Liberalen fordern konkret, dass das Sozialministerium einen Musterhygieneplan und ein Musterkonzept für die pädagogische Arbeit vorlegt, die für alle Einrichtungen in Hessen als Grundlage dienen. «Kommunal können dann Details ergänzt werden, aber nicht jede Kita muss aufs Neue definieren, wie und wie oft Bauklötze desinfiziert werden müssen», betonte Rock. Dazu gehöre auch die Ausstattung mit Desinfektionsmitteln, Einmalhandschuhen, einem Mindestvorrat an Schutzvisieren sowie einem an die Corona-Krise angepasstes Reinigungskonzept.
Für die schrittweise Öffnung sollte als Richtgröße zwölf Kinder für die Gruppen gelten, die von jeweils zwei Erzieherinnen betreut werden, sagte Michael Schüßler, Erster Stadtrat und Sozialdezernent der Stadt Rodgau. Die Betreuung sollte tage- und nicht stundenweise erfolgen, damit berufstätige Eltern tatsächlich auch entlastet werden. Priorität sollten die Kinder haben, die im Sommer eingeschult werden. Wichtig sei dabei, dass auch eine entsprechende Regelung für Geschwisterkinder getroffen werde. Das habe eine Umfrage der Stadt als Kita-Träger unter den Eltern ergeben, berichtete Schüßler, der auch Vizepräsident des hessischen Städtetags ist.
Klar sei, dass Kinder Körperkontakt brauchen und körperlich aktiv spielen wollen, erklärte Rock. Eltern und Erzieher müssten jedoch untereinander die Abstandsregeln einhalten, um eine Ansteckungsgefahr zu vermeiden. Für die Erzieher der Einrichtungen sollte es regelmäßige Tests auf das Coronavirus geben. Dazu müsse das Land klären, wer diese Kosten übernimmt.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH