Senat will am Dienstag über Gottesdienste beraten
29. April 2020
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Während in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern bereits ab Montag wieder Gottesdienste möglich sein sollen, will der Hamburger Senat erst am Dienstag über die Frage beraten. «Wir warten die Beratungen der Ministerpräsidentenkonferenz ab und entscheiden anschließend», erklärte ein Senatssprecher am Mittwoch.
Hamburg (dpa/lno) - Während in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern bereits ab Montag wieder Gottesdienste möglich sein sollen, will der Hamburger Senat erst am Dienstag über die Frage beraten. «Wir warten die Beratungen der Ministerpräsidentenkonferenz ab und entscheiden anschließend», erklärte ein Senatssprecher am Mittwoch. Die Regierungschefs der Länder wollen am Donnerstag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über weitere Lockerungen der Corona-Schutzbestimmungen sprechen.
Die Nordkirche und das Erzbistum Hamburg arbeiten derzeit an Empfehlungen für die Gemeinden. Darin soll erläutert werden, wie Pfarrer und Gläubige einen Gottesdienst ohne größeres Ansteckungsrisiko feiern können. Die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, Kirsten Fehrs, sagte in einer Videobotschaft zum 1. Mai: «Klar hilft Technik, aber sie kann nicht ersetzen, was das menschliche Miteinander braucht.» Erzbischof Stefan Heße feiert jeden Wochentag einen Gottesdienst im Internet. Die ersten Gottesdienste vor Ort in Schleswig-Holstein oder Mecklenburg lägen in der Verantwortung der jeweiligen Pfarrer, sagte ein Sprecher des Erzbistums.
Die Hamburger Muslime planen nach Angaben der Schura noch keine gemeinsamen Gebete. Es gebe eine Stimmung der Zurückhaltung, um einen Anstieg der Fallzahlen zu vermeiden, sagte Vorstandsmitglied Mehdi Aroui. «Es wird ein sehr vorsichtiges Herantasten sein.» Fromme Muslime - in der Regel Männer - gingen im Fastenmonat Ramadan eigentlich jeden Abend zum Fastenbrechen in die Moschee.
Aroui appellierte an besonders gefährdete Menschen, zunächst nicht an gemeinsamen Gebeten teilzunehmen, sollten sie wieder erlaubt sein. Auch gesunde Muslime sollten nicht jeden Tag in die Moschee gehen, um anderen Gläubigen bei einer Beschränkung der Besucherzahl Gelegenheit zum Gebet zu geben. Der Rat der islamischen Gemeinschaften plant in Hamburg ein Ticketsystem über soziale Medien.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH