Müller hält sich weitere Amtszeit offen
23. April 2020
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Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller schließt eine weitere Amtszeit nach der Corona-Krise nicht aus. Talkshow-Moderator Markus Lanz konfrontierte den SPD-Politiker am Mittwochabend in seiner ZDF-Sendung mit der Aussage:
Berlin (dpa/bb) - Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller schließt eine weitere Amtszeit nach der Corona-Krise nicht aus. Talkshow-Moderator Markus Lanz konfrontierte den SPD-Politiker am Mittwochabend in seiner ZDF-Sendung mit der Aussage: «Ich habe das Gefühl, Sie haben gerade wieder richtig Spaß an der Politik.» Müller antwortete darauf lachend: «Hatte ich immer.»
Lanz konstatierte, Müller wachse während der Corona-Pandemie in die Rolle des Krisenmanagers hinein und wollte wissen, ob dessen Ankündigungen zu seiner Zukunft in der Landespolitik ein Fehler gewesen seien. Der Regierungschef erwiderte: «Erstmal haben wir was verabredet für den Parteivorsitz und haben gesagt, wir gucken dann, wie es weitergeht.» Lanz kommentierte die Aussage so: «Ein knallhartes Dementi ist etwas anderes.»
Amtsmüdigkeit ließ Müller nicht erkennen. «Man wünscht sich so eine Situation nicht, aber eigentlich geht man genau dafür in die Politik, dass man Dinge entscheiden kann, dass man sich um seine Stadt in dieser Situation natürlich sorgt, aber auch guckt, wie man es gut organisiert», sagte er in der ZDF-Talksendung. «Und es ist natürlich dramatisch, dass es diese Krise nun ist, die viele Menschen so belastet. Aber das ist jetzt auch die Stunde der Politik, auch in einem Abwägungsprozess, wo man es nicht allen sofort recht machen kann, einen guten Weg zu gehen.»
Müller hatte Ende Januar erklärt, nicht noch einmal als SPD-Landesvorsitzender antreten zu wollen. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und Berlins SPD-Fraktionschef Raed Saleh kündigten daraufhin an, sich gemeinsam für den Landesvorsitz bewerben zu wollen. Giffey gilt auch als mögliche Spitzenkandidatin für die nächste Abgeordnetenhauswahl im Herbst 2021, falls Müller dann nicht mehr antritt.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH