Staatliche Hilfen für Drittligisten
21. April 2020
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21. April 2020
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Insolvenzverwalter Klaus Siemon vom Chemnitzer FC fordert mehr politische und finanzielle Unterstützung für die Clubs der 3. Fußball-Liga.
Chemnitz (dpa) - Insolvenzverwalter Klaus Siemon vom Chemnitzer FC fordert mehr politische und finanzielle Unterstützung für die Clubs der 3. Fußball-Liga. «Wenn der Zustand, der zum Ausschluss von Zuschauern führt, absehbar nicht zu korrigieren ist, muss der Staat auch für diese Unternehmen mit Hilfen einspringen. Da muss sich die Politik jetzt stark machen, dass die KfW-Bank Kreditformen anpasst», sagte Siemon der «Bild»-Zeitung.
Der 61-Jährige verwies auf die besondere Kostenstruktur der Drittligisten, die nicht mit denen der Vereine aus der 1. und 2. Liga vergleichbar sei. Dennoch würden auch die Clubs der 3. Liga nicht unerhebliche Sozialabgaben leisten: «Wenn ein Verein zum Beispiel zwei Millionen für Gehälter investiert, führt er mit 800 000 Euro rund 40 Prozent als Sozialabgaben ab. Und: Im Anhang dieser Vereine gibt es Hunderttausende von Sporttreibenden. Auch diese Rollen der Vereine sollte die Politik in den aktuell schweren Zeiten weitsichtig bewerten.»
Aktuell ist der Spielbetrieb in der 3. Liga bis 30. April ausgesetzt, elf Spieltage sind noch zu absolvieren. Die Liga ist gespalten: Während die fünf bayerischen Clubs eine Fortsetzung ohne Zuschauer bevorzugen, sprachen sich acht Vereine auch aus wirtschaftlichen Gründen für einen Abbruch der Saison aus, darunter der CFC. Siemon ist allerdings anderer Meinung: Ein Abbruch «gefährdet die Existenz der Vereine», meinte der Insolvenzverwalter. Er betonte allerdings, dass eine Veranstaltung ohne Zuschauer für Profisportvereine ein immenser Eingriff in die Berufsfreiheit ist: «Hier muss es andere Lösungen als Insolvenzen geben.»
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH