Kaum Regel-Verstöße in Sachsen

12. April 2020 ©
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Trotz Frühlingswetters mit Sonnenschein pur und teils sommerlichen Temperaturen haben sich die Menschen in Sachsen auch über Ostern an die Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie gehalten. «Bisher gibt es keine größeren Verstöße», sagte ein Sprecher des Lagezentrums des Innenministeriums in Dresden am Sonntagnachmittag.
Dresden (dpa/sn) - Trotz Frühlingswetters mit Sonnenschein pur und teils sommerlichen Temperaturen haben sich die Menschen in Sachsen auch über Ostern an die Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie gehalten. «Bisher gibt es keine größeren Verstöße», sagte ein Sprecher des Lagezentrums des Innenministeriums in Dresden am Sonntagnachmittag. Bei den mit Blick auf die Feiertage verstärkten Kontrollen, teils als berittene Streifen und mit Hubschrauber aus der Luft, lösten Beamte zuweilen lediglich Grüppchen auf. Der Großteil der Bevölkerung aber halte sich an die Regeln im Zusammenhang mit dem Kontaktverbot und Ausgangsbeschränkungen.
Die Polizeidirektion Leipzig berichtete von rund 150 Einsätzen von Karfreitag bis Ostersonntagmorgen. Dabei wurden meist Treffen mehrerer Personen in Gärten, Parks oder Wohnungen beendet. «Der überwiegende Teil beachtet die Regeln der Rechtsverordnung sowie der Allgemeinverfügung im Alltag», teilte die Behörde in einer Bilanz am Sonntag mit. Beamte waren auch zu Ross im Stadtgebiet unterwegs, wo Menschen sich in Parks sonnten, an Seen ins kühle Nass sprangen, Radtouren machten oder spazieren gingen.
Auch in Chemnitz löste die Polizei am Samstag Zusammenkünfte in Wohnungen, bei Grillpartys im Freien und auf der Straße auf. Die Beamten sprachen Platzverweise aus und erstatten Anzeige wegen Verstoßes gegen die Corona-Schutz-Verordnung oder das Infektionsschutzgesetz.
Die Coronavirus-Nachweise im Freistaat haben seit Samstag weiter zugenommen - um 56 auf nun insgesamt 3764. Die Zahl der Toten stieg um einen auf 68, wie aus der täglich aktualisierten Übersicht vom Ostersonntag hervorging (Stand: 13.30 Uhr). Inzwischen sind nach Schätzungen der Landesuntersuchungsanstalt etwa 1770 Infizierte wieder genesen.
«Hotspots» bei den Infektionen sind der Landkreis Zwickau mit 598 Fällen sowie Dresden mit 491 und Leipzig mit 476. Der neue Todesfall wurde aus dem Landkreis Meißen gemeldet, die meisten Opfer sind bisher im Landkreis Zwickau (18) und dem Erzgebirgskreis (17) registriert. Die Ausbreitung des Coronavirus hat auch den Krisenstab des Landratsamtes in Bautzen getroffen, das positiv auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet wurde. Mehrere Beschäftigte des Landratsamtes stehen unter Quarantäne, darunter auch Vize-Landrat Udo Witschas.
Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, ist der Freistaat auch auf die entsprechende Ausrüstung angewiesen - die wird allerdings mancherorts knapp. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat am Samstag über 20 000 Gesichtsmasken, Handschuhe und medizinische Schutzkleidung in Empfang genommen. «Das ist eine starke Botschaft der Solidarität und der Menschlichkeit in einer schwierigen Zeit», dankte der Regierungschef für die kostenlose Hilfslieferung eines Technologieunternehmens, das auch einen Sitz in Leipzig unterhält. Ihr sollen weitere folgen.
Der Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) erwartet ein Hilfspaket aus der chinesischen Partnerstadt Hangzhou mit rund 10 000 Atemschutzmasken. Ein Teil ist bereits angekommen, ein anderer Teil der Lieferung wird noch erwartet. Wegen der Feiertage und des hohen Paketaufkommens hatte sich die für Samstag erwartete Lieferung allerdings verzögert.
Tausende Gläubige haben Ostersonntag trotz der Beschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie das Fest der Auferstehung Christi gefeiert - aber anders als gewohnt. Sie beteten und sangen in Distanz statt in Gemeinschaft. In vielen Kirchen hielten Pfarrer Ostergottesdienst vor leeren Bänken, die Gemeinden waren per Livestream, Lokal- oder Regionalfernsehen oder Rundfunk dabei, im Erzgebirge beteiligten sich zahlreiche Protestanten am Telefon-Flashmob «Eastern calling». In der sorbischen Lausitz fiel das traditionelle Osterreiten aus, das «Haleluja, zwońće zwony» («Halleluja, läutet die Glocken») erklang dennoch - aus Gärten und Höfen statt vom Rücken der Pferde.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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